Pinouts der 80486-Prozessoren-Baureihen

Hinweis zu den Gehäusearten: Prinzipiell lassen sich (fast) alle Prozessoren auf Sockel stecken.
PLCC- und PGA-Typen wurden aber auch häufig (aus Kostengründen?) direkt eingelötet, wodurch ein Upgrade nur mit großem Aufwand möglich war/ist.
Achtung! Prozessoren wurden von mir in "Draufsicht", d.h. mit Blick auf den (eventuell vorhandenen Sockel) gezeichnet! Dies ist eigentlich nicht die für Prozessoren übliche Darstellungsform, aber der Bastler kommt damit besser zurecht, da er dies bei "normalen" Schaltkeisen auch so gewohnt ist (DIP / FP)!
Ach ja noch was: Die Bilder sind z.T. etwas verkleinert dargestellt als das Original, um etwas übersichtlicher zu bleiben.
Um Details besser erkennen zu können einfach auf das entsprechende Bild klicken - es geht ein neues Fenster auf!
(Dieses Fenster evtl. in den Vordergrund holen, falls es schon offen ist)


Der 486er war bis vor nicht mal allzu langer Zeit der meistverwendete Prozessor und wohl auch der Meistgebaute. Von diesem Prozessor gab es soviele Variationen wie nie zuvor. Deshalb ist es schon sehr schwierig ohne großen Aufwand die verschiedenen Pinouts darzustellen.
Ich hoffe aber trotzdem einen guten Kompromiss gefunden zu haben.
Als "Grundsockel" habe ich den Upgrade-Sockel laut intel-Spezifikation gewählt und durch entsprechende Symbole die Änderungen in den einzelnen Prozessoren gekennzeichnet. Die entsprechenden Änderungen sind in der Tabelle dargestellt. Zu beachten ist die Nummerierung der einzelnen Pins: Die äußere Nummerierungsreihe (A..U / 1..19) ist die des Upgradesockels bzw. des OverDrives, die Innere (A..S / 1..17) die der entsprechenden 486er-Prozessoren, da diese ja nur 3reihig sind. Dargestellt ist wie gesagt der Upgrade-Sockel, also "Top-View" (Draufsicht).
Man sieht auch deutlich, welches Chaos durch die vielen Erweiterungen entstand - glücklicherweise (oder in weiser (intel-)Voraussicht ???) hat intel ein paar "n.c." (also freie Anschluß-Pins) vorgesehen, was dann auch von allen Herstellern voll ausgenutzt wurde und das Chaos nam seinen Lauf. Das beste Beispiel dafür waren die Cyrix-Prozessoren. Wer einmal einen Cyrix-486er der alten Sorte versucht hat auf einem noch älteren Board zum Laufen zu bewegen versucht hat, weiß wovon ich rede. AMD-Prozessoren bekam man meist noch gerade so zum Laufen, auch wenn man dann z.T. nicht alle Funktionen nutzen konnte. Zu guter Letzt ist man dann aber (glücklicherweise) wieder auf einen gemeinsamen Nenner zurückgekehrt.

486er-Upgrade-Sockel (PGA-238) - (entspricht etwa Sockel 2)
Upgrade-Sockel für 486er (PGA-238)
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Achtung! Alle Pinbezeichnungen im folgenden beziehen sich auf den Prozessor, d.h. bis auf den 4reihigen PODP (Pentium-Overdrive) auf die innere Nummerierung (A..S / 1..17) !!!

Unterschiede in der Pinbelegung der einzelnen 486er-CPUs
Pin intel
Upgrade- Sockel
PGA-238
486DX
-25/-33MHz
[intel u. AMD]
486DX
-50
[intel u. AMD]
486SX
-25/-33MHz
[intel u. AMD]
i486SX
-SLe,
i486SX2
-SLe
[intel]
487SX
[intel u. AMD],
ODP
[intel]
i486DX2 (=P24D)
i486DX2
-SLe
ODPR
[intel]
i486DX2 -WB
[intel]
i486DX4
[intel]
Cx486
[Cyrix]
Cx5x86
[Cyrix]
Am486DX2
-NV8T
[AMD]
Am486DX2
-SV8B
Am486DX4
-SV8B
[AMD]
i486DX4
-WB
[intel]
Am5x86
[AMD]
PODP (=P24T)
(intel Pentium- OverDrive) *3
A3 n.c. n.c. TCK n.c. TCK n.c. TCK TCK TCK n.c. TCK TCK TCK TCK n.c. (B4)
A10 n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. INV n.c. SUSPA# INVAL n.c. INV INV INV (N1)
A12 n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. HITM# n.c. SMI# HITM# n.c. HITM# HITM# HITM# (U1)
A13 FERR# n.c. n.c. n.c. n.c. FERR# n.c. n.c. n.c. RPLSTR1 SUSPA# n.c. n.c. n.c. FERR# (B14)
A14 n.c. n.c. TDI n.c. TDI n.c. TDI TDI TDI n.c. TDI TDI TDI TDI n.c. (B15)
A15 IGNNE# IGNNE# IGNNE# NMI NMI IGNNE# IGNNE# IGNNE# IGNNE# IGNNE# IGNNE# IGNNE# IGNNE# IGNNE# IGNNE# (B16)
B10 n.c. n.c. n.c. n.c. SMI# n.c. n.c. SMI# SMI# n.c. SMI# n.c. SMI# SMI# SMI# (C11)
B12 n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. CACHE# n.c. n.c. CACHE# n.c. CACHE# CACHE# CACHE (G1)
B13 n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. WB/WT# n.c. WM-RST n.c. CLKMUL WB/WT# WB/WT# WB/WT# (T1)
B14 UP# n.c. TMS n.c. *1 TMS MP# TMS TMS TMS CLKMUL TMS TMS TMS TMS UP# (C15)
B15 NMI NMI NMI n.c. n.c. NMI NMI NMI NMI NMI NMI NMI NMI NMI NMI (C16)
B16 n.c. n.c. TDO n.c. TDO n.c. TDO TDO TDO n.c. TDO TDO TDO TDO n.c. (C17)
C10 n.c. n.c. n.c. n.c. SRESET n.c. n.c. SRESET SRESET SMADS# WM-RST n.c. SRESET SRESET INIT (F19)
C11 n.c. n.c. n.c. n.c. UP# n.c. UP# *2 UP# *2 UP# *2 UP# *2 UP# *2 UP# *2 UP# *2 UP# *2 n.c. (D12)
C12 n.c. n.c. n.c. n.c. SMIACT# n.c. n.c. SMIACT# SMIACT# RPLSTR0 SMADS# n.c. SMIACT# SMIACT# SMIACT# (D13)
C13 n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. RPLVAL# n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. (D14)
C14 n.c. FERR# FERR# n.c. n.c. n.c. FERR# FERR# FERR# FERR# FERR# FERR# FERR# FERR# n.c. (D15)
D4 Key-Pin --- --- --- --- KEY --- --- --- --- --- --- --- --- --- (E5)
G15 n.c. n.c. n.c. n.c. STPCLK# n.c. n.c. STPCLK# STPCLK# SUSP# SUSP# n.c. STPCLK# STPCLK# STPCLK# (H16)
J1 Vcc Vcc Vcc Vcc Vcc Vcc Vcc Vcc5 Vcc5 n.c. n.c. n.c. n.c. Vcc5 Vcc5 (K2)
R17 n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. CLKMUL HITM# CLKMUL n.c. CLKMUL CLKMUL Vcc5 (S18)
S4 n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. VOLDET INVAL VOLDET VOLDET VOLDET VOLDET VOLDET (T5)

Das "#" hinter den Signalnamen deutet ein invertiertes Signal an, in den (Pinout-)Zeichnungen meist durch einen Strich über dem Signalnamen angedeutet.

*1 - Das Signal UP# ist bei der PGA-Version nicht vorhanden, da sie meist nicht eingelötet wurde wie die PQFP-Version. Dort liegt das Signal UP# am Pin 156 an.
*2 - Das Signal UP# ist zwar vorhanden (für Upgrade-Prozessoren), wurde aber kaum benutzt, da die Prozessoren meist gesockelt sind!
*3 - in Klammern angegeben sind die Pins entsprechend des 4reihigen Sockels (äußere Nummerierungs-Reihe im Pinout). Kursiv gesetzt sind dabei die Pins, die sich in der äußeren Reihe befinden (siehe Pinout).

Wie man sieht ist das wirklich ein reines Chaos (auch von intel-Seite her). Um alle Konfigurationen zu ermöglichen, sind auf einigen Boards regelrechte "Jumper-Bergwerke" zu finden. Mit etwas Glück und einem guten Manual oder Boardaufdruck bekommt man damit sogar Exoten-CPU's zu laufen (gilt auch für Pentium-Boards). Bei alten Boards (vor allem solche ohne ZIF-Sockel) ist mit äußerster Vorsicht zu agieren, da einige Boardhersteller sich nicht so genau an die Spezifikation gehalten haben und auch als "n.c." gekennzeichnete Kontakte mit einem Signal belegt haben (einfacheres Layout). Ich habe z.B. schon ein Board erlebt, bei dem trotz ZIF-Sockel S4 (normalerweise n.c.) mit den danebenliegenden "Vss" beschaltet war (Absicht oder nur Irrtum, wer weiß). Im günstigsten Fall wäre wahrscheinlich nichts weiter passiert, im ungünstigsten wäre wahrscheinlich die (damals noch teure) CPU abgeraucht. Hier hat sich wieder einmal das Motto bewahrheitet: "Lieber zweimal nachmessen, als einmal eine gewischt zu bekommen" (hat mein alter Lehrmeister mal gesagt).
Übrigens ZIF-Sockel: Wie in der Pinout-Zeichnung zu sehen habe ich drei Sockel-Typen angegeben. Socket 1 entspricht dem inneren 3reihigen Teil, Socket 2 dem kompletten Teil und Socket 3 auch, außer das der Key-Pin (theoretisch zumindest) fehlt und er 3,3V-Unterstützung bietet, weshalb er eigentlich den "Upgrade-Sockel" darstellt und nicht Socket 2.

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