Null-Modem-Kabel

Null-Modem-Kabel gibt es schon seit dem Anbeginn der Computerära (und vielleicht auch noch länger). Über diese Kabel werden zwei Rechner (auch unterschiedlicher Bauart) oder aber auch andere Geräte (wie z.B. ältere Plotter) miteinander auf einfache Art und Weise verbunden. Denn bei dieser Verbindungsart fehlen auf beiden Seiten die Umsetzgeräte (auch Modem - also Modulator/Demodulator).
Welche Vorteile bietet denn jetzt solch eine Art der Verbindung? Zuerst einmal kann über eine solche (relativ kurzen) Kabelstrecke mit einer relativ hohen Geschwindigkeit - beim PC ohne spezielle Programmier- oder Hardwaretricks bis zu 115kbps - eine Datenübertragung erfolgen. Darüber hinaus läuft die Datenübertragung (zumeist) ohne Störungen ab. Aber es gibt auch Nachteile: Die Übertragungsstrecke ist relativ kurz (mehrere Meter) und beide Rechner-Schnittstellen müssen kompatibel sein (seriell-zu-parallel ist nur mit größerem Aufwand zu realisieren).

Der Aufwand bei der Verkabelung ist sehr unterschiedlich: für einfache Verbindungen reicht ein "kreuzen" von Sende- und Empfangsleitungen (RxD->TxD, TxD->RxD). Bei dieser Art von Kabel benutzt man das sogenannte "Software-Handshaking", d.h. die Steuerung erfolgt über Softwarebefehle (d.h. die Quittierung eines übertragenen Bytes erfolgt entweder überhaupt nicht, durch Rücksendung des Bytes oder durch spezielle Steuercodes "XON/XOFF"). Diese Art der Datenübertragung ist sehr primitiv, langsam und manchmal auch störanfällig (wenn z.B. eine oder beide Seiten nicht auf "Software-Handshake" steht). Die Datenübertragung kann je nach Steuerung im Duplex- oder Halb-Duplex-Betrieb erfolgen.
Die bessere Art Daten zu übertragen sind Kabel, die das sogenannte "Hardware-Handshaking" einsetzen. Sie arbeiten (fast ausschließlich) im Duplex-Betrieb. Hier gibt es auch wieder verschiedene Arten der Steuerung, die aber hardwaremäßig festgelegt wird: die einfachen Typen werten nur das DTR-Signal aus und erzeugen die restlichen Steuersignale entweder nicht, oder simulieren sie (durch Brückung). Im Allgemeinen sollte man jedoch das sogenannte "Full-Null-Cabel" benutzen, da hier wirklich auf jede Situation vom Programm entsprechend reagiert werden kann, genau so als sei ein Modem angeschlossen (deshalb ist auch DCD mit DSR verbunden, damit das Programm glaubt es sei "online", also mit einem Modem verbunden).

"Full-Null"-Modem-Kabel "Simple-Null"-Modem-Kabel
Full-Null-Kabel Simple-Null-Kabel
Bei diesem Kabel muss die Gegenstelle
ihre Empfangsbereitschaft signalisieren
 Bei diesem Kabel wird die Empfangsbereitschaft
der Gegenstelle simuliert (faked)

Damit die Übertragung überhaupt klappt müssen auf beiden Seiten die gleichen Parameter eingestellt werden (Parität, Datenbits, Baudrate, eventuell auch noch Stopp-Bits).
Beim Simple-Null-Modem-Kabel können bei einigen Programmen / Geräten Datenverluste auftreten (z.B. wenn die Daten nicht schnall genug angenommen werden können). Ebenso kann beim Full-Null-Modem-Kabel bei einigen Programmen keine Verbindung aufgebaut werden (weil z.B. das Handshaking fehlerhaft programmiert wurde). Hier hilft dann nur ausprobieren!

Das Full-Null-Modem-Kabel kann auch als serielles LapLink-Kabel benutzt werden.

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paralleles LapLink-Kabel

Eine weitere Art Daten zwischen zwei Computern auszutauschen stellt auch das sogenannte LapLink-Kabel dar (mit dem schon zu DOSen-zeiten bekannten Programm "LapLink". Mit diesem Programm können zwei verschiedene Kabeltypen verwendet werden: ein serielles (ähnlich dem Null-Modem-Kabel) und ein Kabel für den Parallelport. Da der bidirektionale Parallelport seinerzeit noch nicht allzu alt war (bis auf Sondermodelle) benutzt man ein speziell angepaßtes Kabel. Bei diesem Kabel werden die Bytes Nibbleweise übertragen (Halb-Bytes also). Da keine Datenbiteingänge existierten wurden die Handshakeleitungen als Dateneingänge "mißbraucht". Dieses Verfahren hat den Vorteil, das eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit gegenüber der rein seriellen Übertragung erreicht wurde.

"LapLink-Kabel" für den Parallel-Port
paralleles LapLink-Kabel
(Die Verbindung 16-16 bzw. 17-17 kann meist auch entfallen!)

Die Datenübertragung erfolgt in zwei Schritten: Zuerst werden die "Lo"-Bits an DB0-DB3 angelegt. DB4 geht nach dem sicheren Anliegen der Daten von "0" auf "1". Nach einer bestimmten Verweilzeit werden die "Hi"-Bits an DB0-DB3 angelegt und nach dem sicheren Anliegen geht DB4 von "1" auf "0". Anschließend beginnt der ganze Vorgang von vorn. Eine Full-Duplex-Übertragung ist möglich (Programmabhängig !).

In vielen Fällen kann man einfacher auch einen Adapter für den Centronics-Stecker des Druckerkabels verwenden. Dadurch braucht das Kabel nur auf einer Seite der Computerverbindung getauscht zu werden.
Dieser Adapter hat dann folgendes Aussehen:

LapLink-Adapter für Drucker-Kabel
LapLink-Adapter für Drucker-Kabel
(Die Verbindung 16-31 bzw. 17-36 kann meist auch entfallen!)

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