Koaxialkabel in der Netzwerk-Technik


Einleitung

Die ersten preiswerten Netzwerke wurden mit Koaxial-Kabeln aufgebaut, da diese relativ einfach herzustellen sind und die Produktion mit gut reproduzierbaren Werten erfolgt.
Auch im Heimbereich waren die Koaxialkabel beliebt, da Netzwerke damit relativ einfach aufzubauen sind, da man im Gegensatz zu Twisted Pair Kabeln keine speziellen Werkzeuge benötigt (Ausnahme: 10Base5, da hier die Verbindung zum Kabel über spezielle Adapter erfolgt).

10Base-2

Im Heimbereich hat sich nur dieses Koax-Netzwerk durchgesetzt. Zum Einen waren "plötzlich" viele preiswerte Netzwerkkarten verfügbar (zum Einen Überschussproduktion, zum Anderen von Firmen, die ihr Netzwerk auf Twisted Pair umgestellt haben).
Es ist relativ einfach aufzubauen, da es die dafür notwendigen BNC-Stecker in Schraub-, Löt- und Crimp-Technik gibt.
Das verwendete RG-58-Kabel ist relativ billig und in verschiedenen Qualitätsstufen erhältlich.

Vorteilig ist die relativ einfache Verkabelung (alle PCs werden einfach nur hintereinandergeschaltet).
Nachteilig ist jedoch, dass wenn eine Netzwerkkarte defekt ist, alle anderen PCs evtl. keine Verbindung mehr zueinander haben.

Wichtig bei der Verkabelung ist es, dass sowohl der Anfang als auch das Ende terminiert werden müssen (jeweils mit einem 50 Ohm-Terminator). Mindestens ein Ende muss zur Sicherheit (Blitzschutz und Überspannungsableitung) geerdet werden (Erdungskettchen)!
Weiterhin wichtig ist es, dass alle Stränge ohne Stichleitung (Drop-Cable) hintereinandergeschaltet werden und die Länge des Segments nicht grösser als 185m ist.

10Base-2 Netzwerk-Segment

richtig verbundenes 10Base-2 Netzwerk-Segment

10Base-2 Netzwerk-Segment

Wichtig ist hierbei der richtige Abschluss (Terminierung) der beiden Enden ("Alles hat ein Ende, nur das Netzwerk das hat zwei" ;-)

Terminierung der ersten/letzten Arbeitsstation

falsche
Terminierung

falsche Terminierung

richtige
Terminierung

richtige Terminierung
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10Base-5

Das erste Netzwerk mit Koaxial-Kabel war 10Base-5. Es basiert auf einem dickeren Kabel ("Thick Cable") als 10Base-2 (10Base-2 ca. 5mm, 10Base-5 ca. 10mm).
Das Kabel ist gelb eingefärbt, obwohl dies in der Spezifikation IEEE 802.3 nicht definiert, sondern nur vorgeschlagen wurde. Es ist eine Abart des Koaxial-Kabels vom Typ RG-8.
Im Gegensatz zum RG-8-Kabel hat das "Yellow Cable" alle 2,5m (8,2ft) eine rote oder schwarze Markierung als Abstandshilfe, damit die Transceiver (MAU - Media Access Unit) nicht zu dicht zusammen angebracht werden.
Die Transceiver werden mit Hilfe sogenannter "Vampirklemmen"" (Vampire Taps) mit dem Außenschirm kontaktiert.
Durch die Isolierung wird mit Hilfe eines speziellen Bohrers ein Loch bis zum Innerleiter gebohrt und gleichzeitig der Außenschirm entfernt. Der Kontaktierblock (Tap Body) muss dabei vorher am Kabel befestigt worden sein, da er als Bohrhilfe dient.
Beim Entfernen des Transceivers muss dieses Loch unbedingt (mit Hilfe eines Stopfens) verschlossen werden, da eindringende Flüssigkeit die elektrischen Werte stark verschlechtern würde.
Da das Kabel sehr dick ist, kann es nicht zu jeder Arbeitsstation verlegt werden (Biegeradius max. 25,4cm = 10inch). Deshalb wird der Transceiver mit Hilfe eines AUI-Verbindungs-Kabels mit der Arbeitsstation verbunden. Dieses Kabel darf maximal 30m lang sein, bei billigen Kabeln meist nur 12,5m (Dämpfung).

Auch das 10Base-5-Kabel muss auf beiden Seiten terminiert werden. Die Terminatoren müssen jedoh mindestens 1W Leistung vertragen (bei 50 Ohm Impedanz).
Des weiteren werden N-Stecker anstatt der bei 10Base-2 verwendeten BNC-Stecker benutzt (bessere Dämpfungs-Werte und -Güte).
Wichtig: Das Kabel muss an einem der beiden Terminatoren geerdet werden (meist ein Erdungskettchen oder Erdungsbändchen) - jedoch nie an beiden Enden (da durch die große Länge hohe Ausgleichsströme möglich sind).

Kontaktierung eines 10Base-5-Kabels
mittels einer MAU
Kontaktierung eines 10Base-5 Kabels
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